Continental Automotive GmbH
Termin- und Ressourcenplanung im EMV-Labor
Die 24 Mitarbeiter im EMV-Labor der Continental Automotive GmbH in Regensburg führen jährlich rund 5000 Einzelprüfungen durch. Sie untersuchen die elektromagnetische Verträglichkeit von elektronischen Geräten und Komponenten der Automobil-industrie, die in Kraftfahrzeugen verbaut werden oder in indirektem Zusammenhang stehen, wie z.B. Funkschlüssel. Sie prüfen deren elektromagnetische Abstrahlungen, die Resistenz gegen elektromagnetische Felder aber auch die Belastbarkeit der Geräte aufgrund von Störungen des Bordnetzes im Automobil.
Ziel ist es, sicherzustellen, dass externe und interne Elektronik wie beispielsweise Motorsteuerungen, Wegfahrsperren, Lenkradschlösser, Airbags oder Funkschlüssel sich nicht gegenseitig beeinflussen oder gar zu Ausfällen der Funktion führen. Das EMV-Labor ist in erster Linie ein Continental Inhouselabor, das bereits in der Entwicklungsphase eines Produktes aktiv mitarbeitet, aber auch Abnahmemessungen eigenständig als unabhängiges akkreditiertes Prüflabor durchführt. Werden in einem System auch Komponenten externer Lieferanten eingesetzt, kann das Labor auch für diesen externen Kunden aktiv werden. Rund 30 Prozent der Aufträge kommen von anderen Standorten des Unternehmens. Das Handling und der Aufwand für Aufträge des eigenen oder fremden Standortes und deren Abrechnung sind immer gleich, sie ähneln denen der externen Kunden.
„Der Aufwand für die Terminplanung sank um 33 Prozent, der für das Tracken von Projekten und Prüfungen um etwa 30 Prozent."
Norbert Hensengerth, Manager EMV-Labor Regensburg, Continental Automotive GmbH
Die Ausgangssituation
Das EMV-Labor der Continental Automotive GmbH in Regensburg ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Waren es noch im Jahr 2000 rund 10 Arbeitsplätze und 16 Mitarbeiter, gibt es heute 22 Mitarbeiter an rund 15 Arbeitsplätzen mit etwa 30 Rechnern. Noch vor fünf Jahren lief die gesamte Terminplanung komplett über MS-Outlook. Es gab immer wieder Systemänderungen, neue Versionen wurden eingeführt. Den Überblick über alle Messplätze zu behalten war zusehends erschwert bis nahezu unmöglich. Hätte man mit Outlook weitergearbeitet, wäre das Labor früher oder später an dessen Leistungsgrenzen gestoßen.
Alternativ stand im Raum, ein standardisiertes Projektplanungstool einzuführen. Mit dem Nachteil, dass auch dieses nicht auf die laborspezifischen Anforderungen ausgerichtet gewesen wäre und die eigenen Prozesse an die vom Standard-Tool vorgegebenen hätten angepasst werden müssen. Nach Auswertung aller Rahmenbedingungen gab es aus der Sicht des EMV-Labors nur eine Ideallösung: ein einheitliches Planungstool mit Fokus auf die Vorgänge im Prüflabor.
Das Hauptkriterium, das die Software erfüllen sollte, war zunächst nur die Optimierung der Terminplanung. Mit dem Ziel, geplante und laufende Projekte sowie deren Einzelprüfungen transparent verfolgen zu können und jederzeit den Überblick über alle Ressourcen bezüglich Belegung und Verfügbarkeit zu haben. Für die dacore Datenbanksysteme AG, die diese Anforderungen von Prüflaboren in ihren Labormanagementsystemen TLP (TestLabPlus) damals bereits seit mehr als fünf Jahren umsetzte, war das kein Problem.
Die Lösung
Die Software von dacore wurde individuell auf die Anforderungen im EMV-Labor entwickelt und innerhalb von rund eineinhalb Jahren an 15 Arbeitsplätzen installiert. Outlook gibt es immer noch, allerdings nur noch für die interne Kommunikation, nicht mehr im Laborbetrieb. Es dauerte nicht lange, bis den Anwendern in Regensburg klar war, dass es über die Terminplanung hinaus beziehungsweise in Kombination auch eine Auftrags- und Geräteverwaltung braucht. Neben der Terminplanung wurden seit 2008 drei weitere Module eingeführt:
- Equipmentverwaltung
- Projekt- und Auftragsverwaltung sowie
- Leistungsverrechnung.
Gleichzeitig stieg die Zahl der Anwender und Arbeitsplätze. Aus der Sicht des Auftraggebers erweist es sich bis heute als ideal, dass dacore Individualsoftware zum Festpreis anbietet. Denn natürlich spielen Software-Lizenzgebühren immer auch eine Rolle. Man hatte sich im Vorfeld ausführlich mit der Philosophie des „Gesamtpaketes" beschäftigt: kauft man ein Softwarepaket ohne weitere Lizenzgebühren, unabhängig von der Anzahl der Arbeitsplätze, oder doch lieber die günstigere Software und zahlt dafür regelmäßig Lizenzgebühren? Heute läuft die Software auf allen 30 Rechnern im Labor, ohne dass dafür Mehrkosten entstehen.
Die Vorteile
Der Aufwand für die Terminplanung konnte um 33 Prozent reduziert werden, der für das Tracken von Projekten und Prüfungen um etwa 30 Prozent. Das Laborteam hat jederzeit an jedem Arbeitsplatz den vollständigen Überblick über alle Aufträge, Projekte und Einzelprüfungen. Die Vorgänge sind transparenter geworden. Entsprechend hoch ist die Akzeptanz des Softwaretools bei den Mitarbeitern. Dabei ist der Aufwand für das gesamte Auftragshandling nicht unbedingt geringer geworden, weil in der gleichen Zeit wesentlich mehr Daten pro Prüfvorgang erfasst, miteinander verknüpft und ausgewertet werden können.
Die Anwender im EMV-Labor profitieren:
- vom jederzeit aktuellen Überblick über die eingesetzten Ressourcen und deren Auslastung
- von erheblich verkürzten Zeiten für die Planung der Aufträge
- von der damit verbundenen Transparenz (aufgrund der Verknüpfung mit der Stundenschreibung kann die erbrachte Leistung exakt den einzelnen Aufträgen direkt zugeordnet werden – früher nur über SAP-Konten, kein direkter Bezug zum Auftrag)
- von der Möglichkeit, wesentlich flexibler und früher auf geänderte Kundenanforderungen reagieren zu können.
Geplante Qualitätszeiträume werden unabhängig vom Qualifikationsbeginn eingehalten. Eingehalten wird übrigens auch ein weiteres wichtiges Kriterium, das im Rahmen der Softwareeinführung in Absprache mit dem Betriebsrat im Raum gefordert war: Auswertungen personenbezogener Daten sind in der Datenbank nicht möglich.
Ausblick
Die Integration des Prozesses „Prüfberichterstellung" ab 2010 soll die Auftragsabwicklung noch effektiver und transparenter gestalten. Darauf aufbauend ist geplant, zur Verwaltung der Prüfberichte ein Dokumentenmanagementsystem zu integrieren. In weiterer Zukunft könnte auch ein Web-Interface die Kommunikation mit den internen Kunden vereinfachen, die Auftragsannahme und -Vergabe soll per Intranet möglich sein.
dacore Dienstleistungen und technische Basis
- Analyse der Anforderungen
- Erstellung der Anforderungsspezifikation
- Entwicklung der Individualsoftware
- TLP (TestLab Plus)
- Mandantenfähiges System
- Multilinguale Oberfläche
- Client-Server Lösung mit Oracle Datenbank
- Installation und Einführung des Systems
- Technischer Support